Gedenkveranstaltung von VVN-BdA vor der Frankfurter Festhalle

Der Bund der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) traf sich wie jedes Jahr am 10.November auf dem Platz vor der Frankfurter Festhalle um der jüdischen Opfer der Novemberpogroms 1938 zu gedenken. Die kleine, aber feine Veranstaltung hätte neben uns sieben Frankfurter Omas deutlich mehr Interessierte verdient gehabt!
Das Programm wurde gestaltet von Sonja Ebel mit Rezitationen von Gedichten der in Auschwitz ermordeten jüdisch-tschechoslowakischen Schriftstellerin Ilse Weber. Norbert Birkwald berichtete von den grausamen Demütigungen und sadistischen Misshandlungen in der Festhalle, der zentralen Sammelstelle für jüdische Männer, die während des Novemberpogroms von der Polizei, von der SA oder der SS festgenommen und von dort in die KZ transportiert worden waren. Seine Rede war in Bezug auf die aktuelle Situation in Israel und dem Gazastreifen wohlwollend differenziert.

Musikalisch unterstützt wurde die Veranstaltung von Maria & Nico mit Saxophon und Akkordeon und dem Chor Kritische Stimmen unter der Leitung von Ute Christmann, die auch einen wichtigen Anti-Kriegs-Beitrag leistete.
Zum Abschluss sang Jan Breuers die Sarastro-Arie aus Mozarts Zauberflöte „In diesen heil‘gen Hallen“ als Hommage an Hans Erl, einen jüdisch-österreichischen Kammersänger, der im KZ Majdanek oder im Vernichtungslager Sobibor umgekommen ist und in der Festhalle gezwungen worden war zu singen. *UH

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